Axolotl Zucht
Axolotl Zucht
Zuchttiere:
Axolotl werden in der Regel zwischen 12 und 24 Monaten geschlechtsreif. Zur Zucht sollten nur gesunde Tiere eingesetzt werden. Degenerierte Exemplare sollten grundsätzlich nicht eingesetzt werden. Eine Geschwisterverpaarung ist beim Axolotl grundsätzlich möglich, sollte aber möglichst nicht durchgeführt werden, da eine Erweiterung des Genpools einer Einschränkung vorgezogen werden sollte. Somit wird die Verschleppung und Verbreitung von genetisch bedingten Problemen weitestgehend vermieden.
Ablaichen:
Es ist sehr einfach, Axolotl zum Ablaichen zu bringen, Anwendung finden in der Regel drei verschiedene, praktikable Methoden.
1. Die natürlichste Methode ist wahrscheinlich, die Axolotl bei wechselnden Raumtemperaturen zwischen 15 und 20°C zu halten. Eine Winterpause (Winterschlaf) wird nicht gehalten. Wie es ihnen genetisch offensichtlich vorgegeben ist, kommt es dann, wie auch in ihrer natürlichen Umgebung, in der Zeit zwischen November und April, ohne besonderes Zutun zum Ablaichen.
2. Die Indiana University nimmt Veränderungen der Beleuchtungszeiten vor, um die Bildung der Botenstoffe so anzuregen, das Ablaichen auszulösen. Da ich diese Methoden noch nicht praktiziert habe, kann ich dazu nicht mehr sagen und verweise an dieser Stelle auf die Seite der Indiana University
3. Eine weitere Methode ist es, die Temperatur innerhalb von 1 – 2 Stunden mit der für den Sommer als Kühlmethode empfohlenen Technik von 20°C auf ca. 12°C abzukühlen. Diese Temperatur wird mehrere Tage gehalten und das Wasser anschließend langsam wieder auf 20°C gebracht. Das Männchen hat in der Zeit schon Spermatophore abgesetzt, die das Weibchen aufnimmt. Einige Tage später beginnt das Weibchen Eier zu legen. In der Regel zwischen 100 und 300Eier.
Eizeitigung:
Die Eier werden separiert und gut durchlüftet. Nach ca. 9 – 20 Tagen schlüpfen bei Zimmertemperatur die Jungtiere. Die Schlupfzeit variiert stark aufgrund unterschiedlicher Temperaturen des Wassers. Es ist zu beobachten, dass bei Vollreife der Eier eines Geleges, bei Zeitigung in einer Schale ca.80% innerhalb von 2 Tagen ausschlüpfen. Die restlichen Larven können sich dann nach spätestens weiteren 3 Tagen aus ihrer Eihülle befreien.
Jungtieraufzucht:
Unterbringung:
Ich halte die Jungtiere in flachen, 10 – 15 cm hoch gefüllten Wasserschalen, ab einer Größe von 4 – 5 cm beziehen sie kleine, leicht gefilterte Aquarien.
Bei den Jungtieren, besonders den Älteren, ist auf einen nicht zu dichten Besatz zu achten, da sie sich bei der Futtersuche und -aufnahme gegenseitig beißen könnten. Bei den adulten Tieren verliert sich diese “Aggressivität” in aller Regel.
In diesen Becken werden die Nachzuchten aufgezogen. Sie wurden extra für die Aufzucht angefertigt.
Der Besatz sollte nicht zu eng ausfallen und den einzelnen Tieren genügend Raum bieten.
Reinigung:
Das Wasser wird täglich gewechselt, bis sie die gefilterten Becken beziehen.
Eine Filterung und Belüftung erfolgt nicht zwingend, da durch den Wasserwechsel genug Sauerstoff eingebracht wird. Außerdem sind die Lungen schon soweit ausgebildet, dass auch die kleinen Larven von Zeit zu Zeit an die Oberfläche schwimmen und Luft zu atmen.
Fütterung:
Die Axolotl nehmen anfänglich ausschließlich Lebendfutter an. Dieses muss nach Aufzehrung des Dottersackes ( ca. die ersten 2-4 Tage nach Schlupf ) unbedingt zur Verfügung stehen.
Am Anfang kleines Lebendfutter, hauptsächlich frisch geschüpfte Artemianauplien (Salzwasserkrebse), sehr kleine Wasserflöhe,oder vergleichbar kleines Futter verabreichen. Mindestens eine tägliche Fütterung vornehmen, damit sich die Axolotl richtig entwickeln können. Bei Fütterung der Artemia Salina bitte darauf achten, dass diese vor Verfütterung im Sieb gründlich abgespült werden und nicht zu viele Eierschalen mit abgesaugt werden, da diese zu Verdauungsproblemen bei sehr jungen Axolotln führen können.
Auch “ Protogen “ kann anfänglich verfüttert werden, doch ist darauf zu achten, dass sie nicht zu viel Protogen aufnehmen und dadurch verenden könnten. Protogen auch immer außerhalb des Beckens ansetzen, wegen der starken Vermehrung der Mikroorganismen und mittels einer Pipette zufüttern.
Ab ca. 2 cm Körperlänge kann mit dem Zufüttern von kleingeschnittenen Mückenlarven begonnen werden. Die Verfütterung kleingeschnittener, roter Mückenlarven, bringt durch das schnelle Auslaugen des Futters eine starke Belastung des Wassers mit sich, somit ist ein täglicher Wasserwechsel angezeigt.
ab ca. 3,5 cm Körperlänge wird komplett auf Frostfutter (Wasserflöhe, rote Mückenlarven,…) umgestellt.
Haben die Tiere eine Größe um ca. 5 cm erreicht, kann mit dem Zufüttern von Regenwürmern und Fisch begonnen werden. Ab einer Größe von ca. 5 – 6 cm können die noch sehr kleinen Larven an Axolotl-Pellets gewöhnt werden. Ab dieser Futterumstellung erfahren die jungen Axolotl einen gut zu beobachtenden Wachstumsschub. Dieser Wachstumsschub ist auf den hohen Nährstoffgehalt dieses Futters zurückzuführen. Für die kleinen Axolotl sollte anfänglich die Körnung 0,5 – 1,2 mm gewählt werden. Das Zerstoßen einer größeren Körnung dieses Futters ist auch möglich, wird das Wasser aber deutlich schneller belasten, da die Oberfläche des vollextrudierten Futters beschädigt wurde und dieses damit schneller zerfallen kann. Anfänglich müssen die Larven auf das ungewohnte, fremde und härtere Futter umgestellt werden. Somit bleiben anfänglich größere Reste über, welche abgesaugt werden sollten. Zur Umstellung sollte eine gewisse Konsequenz des Halters eingehalten werden, da Axolotl vorläufig erstmal ihr gewohntes Futter bevorzugen werden. Daher anfänglich gemeinsam mit gewohnter Futtersorte verfüttern, nach wenigen Tagen im Wechsel und bei vollständiger Futterakzeptanz kann es als Hauptfutter eingesetzt werden.
Es sei angemerkt, dass die Aufzucht der Axolotl nicht ohne weiteres erreicht wird und im Gegensatz zur Haltung adulter Tiere einen großen Aufwand an Zeit und Pflege benötigen. Der Verlust an Axolotln kann in der Anfangsphase schon durch kleinste Fehler sehr hoch sein. Durch parasitären Befall kann die gesamte Population schnell vernichtet werden.
Andererseits ist zu berücksichtigen, dass bei idealen Bedingungen über 95% der Larven aufgezogen werden. Dieses wird den Halter schnell aus Platz- und Vergabegründen vor große Probleme stellen. Daher sollte man sich vor Aufzucht eines Geleges unbedingt vergegenwärtigen, wie viele Exemplare im Zweifel im eigenen Bestand aufgenommen werden können und wie viele Tiere mit Sicherheit abgegeben werden können. Bitte spekulieren Sie nicht auf ein allzu großes Interesse an Axolotl – Nachzuchten, dieses ist definitiv nicht gegeben, auch wenn sich die Haltung von Axolotln einer immer größeren Beliebtheit erfreut.
Hinweis zu Axobalance Pellets in der Aufzucht (Axolotl Zucht Shop):
Zur regelmäßigen Fütterung des Axolotl sind Axolotl-Pellets sehr geeignet, da sie sowohl von der Zusammensetzung, als auch von der bodensinkenden Eigenschaft her, den Futterbedürfnissen bzgl. Nährwert und Futteraufnahme eines Axolotl entsprechen.
Axolotl-Pellets zeichnen sich durch ein rasches absinken zu Boden aus und lösen sich auch nach 24 Stunden nicht auf. Hat sich der Axolotl an diese Pellets gewöhnt, werden diese innerhalb kürzester Zeit gefressen und belasten somit nicht das Wasser.
Artemiaaufzucht
Da sich Artemia besonders für die Aufzucht der kleinen Larven eignen und deren Aufzucht mit wenig Aufwand betrieben werden kann, bieten wir hier eine Beschreibung an. Zum Schlupf benutze ich Mineralwasserflaschen, die bis 4 cm unter den Rand mit Salzwasser (2,5 – 3 Teelöffel Salz auf 1 Liter) gefüllt werden. Die Temp. sollte so zwischen 22 und 26°C liegen und das Wasser sollte belüftet werden, damit die Schlupfrate auch optimal ist. Die Artemia schlüpfen je nach Temp. zwischen 24 und 72 Std. Wie gesagt, die Flaschen sollten mit einer Membranpumpe leicht belüftet werden. Ich selber habe die Flschen auf den Kopf gestellt und im Deckel den Belüfterstein eingesetzt. Dadurch werden die nach unten sinkenden Artemia immer wieder beim Absinken durch den Sog ergriffen und optimal durchlüftet. Meines Erachtens ist dann die Schlupfrate besser. Das Wasser sollte möglichst nach jedem Ansatz erneuert werden, da ansonsten die Schlupfrate deutlich sinken kann. Die Schlupfrate ist sehr stark abhängig von der Wasserqualität, der Temp. der Artemiaeier-Qualität und dem Salzgehalt.
Behälter:
Wichtig ist bei dem Aufzuchtbehälter ohne Membranpumpe und Belüftung eine möglichst große Öffnung, damit der Zuchtansatz viel Sauerstoff bekommt. Der lichtdurchlässige Behälter (Glas oder Kunststoff) muss sauber sein. Bitte niemals mit Spülmittel oder anderen chemischen Reinigungsmitteln reinigen. Die Schlupfrate wird ansonsten drastisch sinken.
Salzwasser:
Für die Aufzucht von Artemia Salina empfehlen wir die Verwendung von sauberen, frischen Leitungswasser oder destilliertem Wasser und ein Jodfreies Salz zur Herstellung einer ca. 3%-igen Salzlösung. Je nach Beschaffenheit der örtlichen Wasserqualität kann ein zu hoher Chlorgehalt oder andere negative Bestandteile des Leitungswassers kann die Schlupfrate extrem niedrig ausfallen, in diesem Fall wird destilliertes Wasser empfohlen.
Temperatur:
Die Wassertemperatur sollte schon mindestens Zimmertemperatur (20-22°C) haben, da anderenfalls die Schlupfzeit hinausgezögert wird, oder es nicht zum Schlupf kommt.. Optimal für den Schlupf und das Wachstum der Salzkrebse sind Temperaturen zwischen 22-30°C, weshalb der Einsatz eines Heizstabes empfehlenswert sein kann.
Beleuchtung:
Während in der Schlupfphase viel Licht vorhanden sein sollte, reicht nach dem Schlupf das normale Tageslicht aus. Die Nauplien sollten möglichst früh nach dem Schlupf verfüttert werden, damit der Nährwert optimal ist. Anderenfalls wird der Dottervorrat von den Nauplien aufgezehrt und ihr Nährwert sinkt damit ab, solange kein weiteres Futter für Salinenkrebse zugefüttert wird.